Ihre Herzen schlagen für den Cup
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Norbert Roth und Jörg Wintermeyer organisieren mit ihrem Team den Liliencup für U17-Fußballer
Der Liliencup 2017: Das ist nicht irgendein Hallen-Fußballturnier, sondern Fußball mit jungen Kickern, die schon morgen Stars in der Bundesliga sein können. Wenn im Januar zum 24. Liliencup (siehe Kasten) der erste Anpfiff ertönt, dann erfüllt dieser Moment Jörg Wintermeyer und Norbert Roth von der Spielvereinigung Sonnenberg mit Freude und Stolz.
Denn bei ihnen laufen alle Fäden für das große sportliche Ereignis zusammen. 12 deutsche und internationale Jugendteams und 3000 Zuschauer in der Halle am Platz der Deutschen Einheit – die beiden Cheforganisatoren sind manchmal selbst manchmal freudig erstaunt, wozu sich der Cup entwickelt hat.
Erstes Turnier zum Vereinsjubiläum
1994 fing alles an. „Unser Verein hat damals sein 75-jähriges Jubiläum gefeiert. Da kam die Idee auf, aus diesem Anlass ein Hallenturnier zu veranstalten“, erinnert sich Norbert Roth (64). Roth, wie sein Kollege Wintermeyer ein echter Sonnenberger, fing mit 16 an zu kicken bei der Spielvereinigung. Später wurde er Jugendtrainer, wuchs er immer mehr in den Verein hinein. Im wahren Leben arbeitet Roth in der IT-Abteilung des Hessischen Landtags. In seiner Freizeit bewältigt er mit Jörg Wintermeyer rund 100 Termine im Jahr für den Cup – „allein 50 mit Sponsoren.“.
Dass der Cup ein U-17-Turnier werden sollte, „haben wir gleich zu Beginn festgelegt, denn diese Altersklasse ist spielerisch besonders interessant“, erklärt Roth. 300 Zuschauer waren 1994 in der Sporthalle an der Wettiner Straße dabei. „Danach haben viele gesagt: 'Das war ja super, macht weiter!'“ So zog das Turnier von Jahr zu Jahr mehr Zuschauer an.
Jörg Wintermeyer (50) schoss sein erstes Tor bei den Sonnenbergern mit sechs Jahren. Großvater und Vater waren ebenfalls im Verein aktiv. Beruflich ist Wintermeyer als stellvertretender Amtsleiter bei der Rüsselsheimer Feuerwehr beschäftigt, nach der Arbeit geht es auch bei ihm um den Fußball. Im Verein war er ebenfalls Jugendtrainer, in das 12-köpfige Liliencup-Organisationsteam stieg er 2007 als Mannschaftsbetreuer ein.
2017 wird das Turnier zum dritten Mal in der Halle am Platz der Deutschen Einheit stattfinden. „Die neue Halle hat dem Cup nochmal einen Riesenschub gegeben, ihn bekannter gemacht“, freut sich Wintermeyer. Nicht nur genug Platz für die vielen Zuschauer haben sie da, sondern auch eine VIP-Lounge für die Sponsoren, ohne die der Liliencup nicht denkbar wäre. Rund 40.000 Euro kostet ein Liliencup – das alles deckt der Verein über Sponsoring und Eintrittsgelder ab.
In jedem Jahr gehen 12 Teams an den Start. Norbert Roth weiß noch, wie sie anfangs einfach befreundete Vereine anriefen und sie zum Cup einluden. Inzwischen ist er einer von drei großen U-17-Turnieren in Deutschland. Manche Vereine wie die U-17 von Sonnenberg oder auch Mainz05 sind immer dabei, „wir achten aber darauf, dass wir jedes Jahr mindestens drei Teams einladen, die noch nie dabei waren“, so Wintermeyer. Spannend ist das auch für die zahlreichen Scouts, die von verschiedenen Profivereinen anreisen. „Bei jeden Turnier fällt ein Spieler auf, wir sagen immer, da kommen die Profis von morgen“, sagt Wintermeyer. Auch spätere Weltmeister sind schon dabeigewesen: unter anderen Thomas Müller und Lukas Podolski angeführt.
Dass sie jungen Spielern eine Chance zu erstklassigen Turnieren geben können und so Karrieren fördern, ist ein Grund, aus dem Wintermeyer und Roth ihrem „Hobby Liliencup“ so gern nachgehen. Der andere ist das Team, in dem sie arbeiten. In den Turniertagen sind rund 100 Helfer aus der ganzen Stadt und darüber hinaus aktiv. Der schönste Moment des Turniers – da müssen die beiden nicht lange nachdenken: „Wenn die Zuschauer in der vollbesetzten Halle jubeln“, findet Wintermeyer, „und wenn die Spieler sich nachher bedanken, weil es ihnen so gut gefallen hat.“
Dieser Artikel erschien am 17. Dezember 2016 in Wiesbadener Kurier.